Segeberger Nachrichten, 16.11.2012
Gospelchor Bad Segeberg mit der Uraufführung eines Liederzyklus´
Bad Segeberg. Die Versöhnerkirche in der Südsatdt war mit über 200 Besuchern fast schon überfüllt. Doch Neugier und Begeisterung waren verständlich, denn Bad Segebergs Song-Schreiber-Duo Jan Simowitsch und Johannes „Tscho“ Hoffmann hatte für den Gospelchor Bad Segeberg den Liederzyklus „Home – Songs of leaving, longing and finding home“ geschrieben. Das Konzert war die Uraufführung des neunteiligen Werkes.
Der Zyklus folgte der Idee einer Reise, um neue Regionen kennen zu lernen. So begann es mit „Leave your Home“ (Verlasse dein Heim). Die Wanderung in die Ferne folgte den „Nameless Stars“ (Namenlosen Sternen) und es gab zunächst „No way to return“ (Kein Weg zurück) und das Gefühl „Homeless“ (Heimatlos) zu sein. Schließlich führte der dramaturgische Pfad über „Returning Home“ (Rückkehr nach Hause) zu „This Piece of Soil“ (Dieses Stück Erde). Das Fazit lautete: „Carry my Home in my Heart“ (Ich trage die Heimat in meinem Herzen).
Der Gospelchor trug die Lieder gemeinsam mit wechselnden Gesangssolisten vor, die mit kurzen Worten in das Stück einführten. Musikalisch begleitet wurde der Gospelchor von einer Band, die sich auf verschiedene Stile verstand – von Rock über Soul bis zu richtig schöner Countrymusik, wie sie zu den Karl-May Spielen passen würden.
Daniel Schierhorn am Schlagzeug, Ole Käbel an der Perkussion, Patrick Benecke an der Gitarre, Fynn-Eric Schaper am Bass sind junge Musikervom Bad Segeberger „Musikberg“ , Bad Segebergs Popular-Kirchenmusiker Simowitsch selbst spielte Klavier. Als Gast war Thomas Minnerop an der Gitarre dabei.
Von Peter J. Strehmel
(mit freundlicher Erlaunis des Autoren).
Lübecker Nachrichten, 16.11.2012
Bad Segeberg – Koffer packen und umziehen oder sein Leben an ein und denselben Ort verbringen: Hinter dem Begriff Heimat verstecken sich viele Erfahrungen. Das Gosple-Konzert „Home – Songs of leaving, longing and finding home“ des Gospelchores Bad Segeberg greift einige von ihnen auf.
„Nach Maria haben wir nach einem neuem Thema gesucht. Es war klar, wieder etwas eigenes zu schreiben und zu komponieren“, sagte Texter Johannes Hoffmann. Heimat sei ein schillernder Begriff, es habe ihn gereizt, den verschiedenen Aspekten nachzugehen, erklärte der 46-Jährige.
Ob Vertriebensein, Fremdheit in der neuen Heimat oder die Liebe zum Ort der Kindheit – Hoffmann hat sich in nein Texten mit dem Zuhause, der Heimat von Menschen auseinandergesetzt und ist dabei auf spannende Gedanken gestoßen. „Ich stamme aus Franken, war viel in der Welt unterwegs, wohne nun schon lange hier. Aber es ist ein anderes Gefühl in Nürnberg zu sein, es ist gar nicht zu fassen.“
Auf Englisch hat er die Songs geschrieben, denn zum einem passt Deutsch manchmal schwierig zur Musik, zum anderem hatte er Angst, dass ein deutsche Text schnulzig oder sentimental hätte werden können.
„Und Gedanken in einer fremden Sprache passen auch zum Thema Heimat, das auch biblische Züge haben kann“. So verlässt Abraham seinen abgestammten Platz, um ins gelobte Land zu ziehen Und auch Jesus sagt: Füchse haben ihre Nester, aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. „So denke ich, dass eine gewisse Heimatlosigkeit zum Leben dazugehört.“
Passend zum grauen Monat November sind die Texte düster und melancholisch. Und auch die Musik, die Kirchenmusiker und Chorleiter Jan Simowitsch dazu komponiert hat, ist wehmütig und sehnsüchtig.
„Neu für den Chor war die Folkmusik, es gibt kaum Stücke mit Folk für Chöre“, sagte der 32-Jährige. „Es ist schöne, eingängige Musik für eine kleine Bandbesetzung und Klavier. Die Refrains werden auf einer Leinwand erscheinen.“ Die Songs werden von Solisten aus dem Gospelchor gesungen, die zuvor kurz den Inhalt erklären werden. Die Stimmung wird vom Chor getragen, eine Mischung aus Folk, Blues, Jazz und Gospel.
sd
Versöhnerkirche, Bad Segeberg